Bauprojekte sind hochgradig strukturierte Vorhaben. Ob es sich um den Bau eines Einkaufszentrums oder eines Einfamilienhauses handelt, jedes Projekt besteht aus vielen beweglichen Teilen, die präzise koordiniert werden müssen.
Wie jedes andere Projekt hat auch das Bauprojektmanagement Phasen. Vom Entwurf über die Planung bis hin zur Terminierung und dem eigentlichen Bau ist jede Phase komplex und Teil eines übergeordneten, noch umfassenderen Prozesses.
Deshalb gibt es Bauprojektmanagement-Software. Doch ist Projektmanagement-Software robust und dynamisch genug, um die Last eines Bauprojekts zu tragen? Bevor man diese Frage beantwortet, ist es wichtig zu verstehen, was Bauprojektmanagement überhaupt ist.

Was ist Bauprojektmanagement?
Kurz gesagt ist Bauprojektmanagement der Prozess der Verwaltung von Bauprojekten. Im Vergleich zu anderen Projekten besteht der Hauptunterschied darin, dass Bauprojekte missionsbasiert sind. Das bedeutet, dass die Projektorganisation mit der Fertigstellung des Bauwerks endet.
Während Projektmanagement allgemein als Verwaltung von Ressourcen über den gesamten Lebenszyklus eines Projekts mithilfe verschiedener Tools und Methoden zur Steuerung von Umfang, Kosten, Zeit, Qualität usw. definiert wird, muss der Blickwinkel in der Bauwirtschaft weiter gefasst werden. Das Bauprojektmanagement umfasst in der Regel eine größere Vielfalt an Einschränkungen, die speziell für die Planung und den Bau von Bauprojekten relevant sind.
Das Bauprojektmanagement kann während der gesamten Laufzeit eines Projekts mit verschiedenen Disziplinen interagieren – von der Architektur über das Ingenieurwesen bis hin zu öffentlichen Bauwerken und der Stadtplanung.
Bausektoren
Es gibt verschiedene Arten von Bauprojekten, die vom jeweiligen Bausektor abhängen.
Die beiden Sektoren im Bauwesen sind Wohnungsbau und Gewerbebau, und es gibt vier verschiedene Projektarten:
- Wohnungsbau und Renovierung
- Schwerindustrieller Bau
- Gewerblicher und institutioneller Bau
- Ingenieurbau
Das bedeutet, dass es eine Vielzahl von Bauprojekten gibt, die Bauprojektmanagement erfordern, um erfolgreich zu sein. Bauprojektmanagement kann sowohl für ein einfaches Haus als auch für eine große Brücke notwendig sein, vom Bau eines Staudamms bis hin zu einem seismischen Retrofit-Projekt eines Flughafens. Bauprojektmanager leiten daher den Beginn und das Ende eines Projekts und sind häufig vor Ort, um eine sichere und erfolgreiche Bauausführung zu gewährleisten.
Es gibt mehrere Arten von Bauprojekten, und jedes bringt unterschiedliche Herausforderungen mit sich. Allerdings erfordern alle einen Projektauftraggeber, einen Bauprojektmanager und einen Generalunternehmer.
Team im Bauprojektmanagement
Aufgrund der Komplexität des Bauprojektmanagement-Prozesses ist es wichtig, ein vielfältiges Team aus Fachleuten der Architektur, des Ingenieurwesens, des Bauwesens und des Projektmanagements zusammenzustellen, um die unterschiedlichen Herausforderungen bei der Verwaltung eines Bauprojekts zu bewältigen. Hier ein kurzer Überblick über einige Bau-Jobtitel.
Projektauftraggeber
Der Projektauftraggeber beauftragt das Projekt und finanziert es direkt oder indirekt. Außerdem überwacht er das Projekt aus einer übergeordneten Perspektive und trifft wichtige Entscheidungen, wie z. B. die Festlegung des Ausschreibungsverfahrens, die Auswahl des Auftragnehmers und die Wahl der Projektabwicklungsmethode.
Bauprojektmanager
Das Bauprojektmanagement wird von einem Bauprojektmanager geleitet. Diese Person plant, koordiniert, budgetiert und überwacht das Bauprojekt.
Der Bauprojektmanager ist für folgende Aufgaben verantwortlich:
- Schätzung und Verhandlung der Projektkosten
- Erstellung des Bau-Budgets
- Verwaltung der Bauplanung und Arbeitspläne
- Verwaltung von Arbeitsaufträgen
- Bestimmung geeigneter Projektmanagement-Methoden und -Strategien für das Projekt
- Kommunikation mit dem Projektauftraggeber und den Stakeholdern über Budget, Fortschritt usw.
- Führung oder Zusammenarbeit mit Baustellenarbeitern, Teams und anderen Bauprofis bei technischen und vertraglichen Details
- Zusammenarbeit mit Fachleuten aus Bauwesen, Architektur und Regulierungsbehörden
Der Bauprojektmanager verfügt in der Regel über eine anerkannte Projektmanagement-Zertifizierung. In Deutschland sind vor allem die IPMA-Level-Zertifikate der GPM weit verbreitet. Diese Qualifikationen definieren klare Rollen und Verantwortlichkeiten im Projektmanagement und orientieren sich an international anerkannten Standards.
Die Rolle eines Bauprojektmanagers erfordert ein gründliches Verständnis des Bauprozesses. Sehen Sie sich unsere Bauprojektmanagement-Vorlagen an, um den Einstieg zu erleichtern.

Generalunternehmer
Ein Generalunternehmer überwacht den täglichen Betrieb der Baustelle und stellt die Ausrüstung, Materialien und Arbeitskräfte bereit, die für die Ausführungsphase des Bauprojekts erforderlich sind. Generalunternehmer beauftragen in der Regel Subunternehmer zur Durchführung bestimmter Aufgaben.
Nachfolgend sind einige der Hauptaufgaben eines Generalunternehmers aufgeführt:
- Überwachung der Arbeit von Subunternehmern
- Einrichtung von Sicherheitsprotokollen auf der Baustelle
- Beantragung von Baugenehmigungen und Lizenzen
- Überprüfung der allgemeinen Bedingungen eines Projekts
- Entsorgung von Bauschutt
- Verwaltung des Personals auf der Baustelle
- Überwachung von täglichen Bauberichten
- Kommunikation mit dem Projektauftraggeber und dem Bauprojektmanager
Ein Generalunternehmer wird ausgewählt, nachdem der Projektauftraggeber Angebote mehrerer Generalunternehmer geprüft und das Angebot ausgewählt hat, das am besten zu den Projektanforderungen passt.
Unsere Bauangebot-Vorlage für Word kann leicht an Ihre Bedürfnisse als Generalunternehmer angepasst werden, wenn Sie ein Projektangebot für das Ausschreibungsverfahren erstellen.
Kalkulator im Bauwesen
Ein Baukalkulator ist ein Bauprofi, der in der Lage ist, die Kosten eines Bauprojekts zu schätzen. Dafür muss er alle Arten von Kosten berücksichtigen, wie harte und weiche Kosten, Arbeitskosten, Materialien und Einheitspreise.
Diese Person kann entweder intern tätig sein oder vom Generalunternehmer beauftragt werden. Es gibt auch Baukalkulationsfirmen, die während des gesamten Prozesses bei der Erstellung einer genauen und wettbewerbsfähigen Baukalkulation unterstützen können.
Baukalkulationen gehören zu den wichtigsten Dokumenten für ein Bauunternehmen, da sie sich auf dessen Rentabilität und die Fähigkeit auswirken, den Zuschlag im Ausschreibungsverfahren zu erhalten. Deshalb verlassen sich Baukalkulatoren auf Baukalkulations-Software, um sicherzustellen, dass alles reibungslos verläuft.
Bausubunternehmer
Bausubunternehmer sind Bauunternehmen, die sich auf einen bestimmten Bereich des Bauwesens spezialisiert haben, wie z. B. Sanitär, Elektroarbeiten oder Zimmerei. Generalunternehmer beauftragen sie in der Regel mit Arbeiten, die außerhalb ihres eigenen Fachgebiets liegen.
Es ist die Verantwortung des Generalunternehmers, die Leistung der Subunternehmer zu überwachen. Dies geschieht durch die Kontrolle täglicher Bauberichte. Am Ende eines Bauprojekts wird es jedoch immer einige unerledigte Aufgaben oder Arbeiten geben, die nachgebessert werden müssen. Unsere Mängellisten-Vorlage ist das ideale Werkzeug, um sicherzustellen, dass beim Projektabschluss keine Aufgabe übersehen wird.

Ausschreibungsverfahren im Bauprojektmanagement
Die meisten Bauprojekte folgen dem Modell der Einzelvergabe. Zunächst erhält der Projektauftraggeber den Entwurf von Architekten oder Ingenieuren. Sobald der Auftraggeber Baupläne und ein Materialaufmaß für das Bauprojekt hat, besteht der nächste Schritt darin, den Generalunternehmer über das Ausschreibungsverfahren auszuwählen.
Dann legen die Generalunternehmer ihre Angebote vor, die Details wie den Leistungsumfang, Zahlungsbedingungen und die Gesamtkosten enthalten.
Projektauftraggeber veröffentlichen in der Regel zwei Arten von Ausschreibungen:
- Offene Ausschreibung: Diese Ausschreibungen werden öffentlich bekannt gemacht und bei öffentlichen Projekten verwendet. Jeder Generalunternehmer kann ein Angebot einreichen.
- Geschlossene Ausschreibung: Der Projektauftraggeber wählt eine Gruppe von Auftragnehmern aus und erhält Angebote nur von diesen.
Nachdem die Projektauftraggeber die Angebote der Generalunternehmer erhalten haben, wählen sie den besten anhand einer der folgenden Auswahlmethoden aus:
- Niedrigstpreis-Auswahl: Hierbei wird der Auftragnehmer mit dem niedrigsten Preisangebot ausgewählt.
- Best-Value-Auswahl: Diese Methode bewertet sowohl die Qualifikationen der Auftragnehmer als auch den Preis, um den Anbieter mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis zu bestimmen. Der Auftraggeber prüft außerdem sorgfältig die von den Auftragnehmern eingereichten Ausschreibungsunterlagen, um eine Entscheidung zu treffen.
- Qualifikationsbasierte Auswahl: Diese Methode konzentriert sich auf die Qualifikationen der Auftragnehmer. Dazu analysieren die Auftraggeber die eingereichten Teilnahmeanträge, um zu entscheiden, welcher Auftragnehmer am besten für das Projekt geeignet ist.
Sobald ein Auftragnehmer ausgewählt ist, muss ein Zahlungsvereinbarungsvertrag unterzeichnet werden und der Ausschreibungsprozess ist abgeschlossen. Werfen wir einen Blick auf die am häufigsten verwendeten Vertragsarten.
Arten von Bauprojektmanagement-Verträgen
Diese Bauverträge sind eine rechtliche Vereinbarung zwischen dem Projektauftraggeber, der Arbeiten auf der Baustelle auslagern möchte, und dem Generalunternehmer, der diese ausführt. Ihr Zweck ist es, Punkte wie den Projektumfang und die Zahlungsbedingungen klarzustellen, sodass alle Beteiligten auf derselben Seite stehen.
Bei manchen Projekten können auch ein Vertragsadministrator, Bauleiter oder Bauingenieur beteiligt sein, die als Assistenten den Prozess erleichtern.
- Pauschalvertrag: Ein Pauschalvertrag oder Festpreisvertrag legt einen Gesamtpreis für die Fertigstellung des Projekts fest.
- Kosten-plus-Vertrag: Kosten-plus-Honorar-Verträge bestehen aus zwei Teilen: einer festen Gebühr, die vom Auftraggeber und Auftragnehmer vereinbart wird, sowie zusätzlichen Kosten, die während des Projektfortschritts anfallen.
- Garantierter Höchstpreis: Entspricht einem Kosten-plus-Vertrag, jedoch wird ein maximaler Preis festgelegt.
- Zeit- und Materialvertrag: Diese Vertragsart wird verwendet, wenn Unsicherheit über den Projektumfang besteht. Der Generalunternehmer berechnet einen Stundensatz für Arbeit und Materialien.
- Einheitspreisvertrag: Wird verwendet, wenn Kosten nicht im Voraus festgelegt werden können, und definiert Stückpreise für Materialien.
Zusätzlich zur Vertragsart muss der Auftraggeber entscheiden, welche Abwicklungsmethode am besten für das Projekt geeignet ist.
Projektabwicklungsmethoden im Bauwesen
Der Zweck dieser Projektabwicklungsmethoden im Bauwesen ist es, festzulegen, wie der Projektauftraggeber, der Generalunternehmer und die Planer (Architekten oder Ingenieure) während des Projekts zusammenarbeiten.
- Einzelvergabe: Dies ist die traditionelle und in Deutschland am häufigsten verwendete Methode. Die Planungsphase wird vom Architekten oder Ingenieur durchgeführt, danach werden die einzelnen Bauleistungen ausgeschrieben und an verschiedene Fachfirmen vergeben.
- Generalunternehmer-/Generalübernehmermodell: Hier übernimmt eine Partei die Verantwortung sowohl für die Planung als auch für die Bauausführung. Der Generalunternehmer führt die Bauleistungen selbst aus, während der Generalübernehmer zusätzlich die Planungsleistungen einkauft und koordiniert.
Prozesse im Bauprojektmanagement
Bauprojektmanagement erfordert eine breite Palette an Fähigkeiten sowie die Fähigkeit, mit einer Vielzahl von Behörden und Personen zu interagieren, um das Projekt von der Konzeption bis zum Bau zu leiten. Bauprojektmanager müssen die Grundsätze des Projektmanagements in jeder Phase des Projektlebenszyklus befolgen.
Projektinitiierung
Ein Projekt kann nicht starten, ohne dass klar ist, dass es auch beendet werden kann. Zunächst erfolgt die Due-Diligence, um festzustellen, ob das Projekt überhaupt machbar ist. Wie findet man das heraus? Man führt eine Machbarkeitsstudie oder ein sogenanntes Business Case durch, in dem Ziele, Kostenschätzungen und Zeitplan analysiert werden, um zu prüfen, ob die Ressourcen ausreichen, um das Projekt erfolgreich abzuschließen. Zudem wird die Begründung für das Projekt definiert und auf ihre Plausibilität geprüft. Ist dies gegeben, erstellt man das Projekt-Charter zur Initiierung des Projekts. In dieser Phase werden auch potenzielle Probleme und Risiken identifiziert.
Projektplanung
Die Genehmigung liegt vor – wie wird nun der Erfolg sichergestellt? Es gilt, die Aufgaben innerhalb des Projektzeitplans zu skizzieren, Meilensteine zu definieren und die benötigten Ressourcen innerhalb des Budgets festzulegen.
Der Bauplan sollte transparent sein, sodass alle Beteiligten auf dem gleichen Stand sind und verstehen, was über den gesamten Lebenszyklus zu erledigen ist. Dazu gehört auch die Darstellung von Kosten, Umfang, Dauer, Qualität und Kommunikationswegen. In dieser Phase wird außerdem das optimale Projektteam konzipiert und mit dem Zusammenstellen begonnen.
Die Planungsphase ist wahrscheinlich die wichtigste Phase des Projektmanagements, da hier die Dokumente erstellt werden, die die Projektausführung leiten. Einige davon sind:
- Projektstrukturplan
- Risikomanagementplan
- Bauzeitplan
- Bauplan
- Umfangsmanagementplan
- Kostenmanagementplan und Baubudget
Projektausführung
In dieser Phase setzen Sie das Projekt um und übertragen den Projektplan in die Praxis, wobei Sie Änderungen und Arbeitsmanagement-Probleme berücksichtigen, die während eines solchen Prozesses auftreten können. Alle zugesagten Liefergegenstände müssen innerhalb des festgelegten Zeitrahmens bereitgestellt werden.
Ressourcenmanagement im Bauwesen ist eine weitere wichtige Herausforderung in dieser Phase. Es geht darum sicherzustellen, dass die veranschlagten Ressourcen wie geplant eingeplant und genutzt werden.
Als Bauprojektmanager müssen Sie mit dem Projektauftraggeber, Stakeholdern, Kunden und Teams zusammenarbeiten. In dieser Phase werden Sie regelmäßig Besprechungen einberufen und häufig berichten.
Projektüberwachung und -steuerung
Sie können den Fortschritt Ihres Projekts nicht kennen, wenn Sie keine Möglichkeit haben, ihn zu überwachen. Zwar geschieht dies bereits in den vorherigen Phasen, doch ist es so wichtig, dass es eine eigene Phase im Management verdient. Es muss eine Möglichkeit geben, den Fortschritt festzuhalten. Deshalb sollten Schlüsselkennzahlen (KPIs) für Kostenkontrolle, Zeiterfassung und Qualitätskontrolle definiert werden. Wenn Sie diese Werte stets im Blick behalten, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie ein scheiterndes Projekt managen. Bleiben Sie daher flexibel und kommunikationsbereit, um sich schnell an Änderungen anpassen zu können – und diese treten immer auf.
Die 5 Phasen des Bauprojektmanagements (in Anlehnung an die HOAI)
Beim Management eines Bauprojekts gibt es bestimmte Ziele, die berücksichtigt werden sollten. Wie bei jedem Projekt wird der Erfolg dadurch erreicht, dass man ihn in Phasen unterteilt. Die folgenden Schritte orientieren sich an den gängigen Projektmanagement-Methoden und lassen sich mit den HOAI-Leistungsphasen (LP 1–9) abgleichen, die in Deutschland den Standard bilden.
Entwurfsphase (LP 1–4)
Die Entwurfsphase umfasst mehrere Teilschritte und entspricht im Wesentlichen den HOAI-Phasen Grundlagenermittlung bis Genehmigungsplanung. Es ist die Verantwortung des Projektmanagers, sicherzustellen, dass der Entwurf den Bauvorschriften und anderen Bestimmungen entspricht.
- Grundlagenermittlung (LP 1). Welche Bedürfnisse, Ziele und Vorgaben gibt es? Entscheidungen werden auf Grundlage der Projektgröße, des Baugrundstücks und des geplanten Designs getroffen.
- Vorplanung (LP 2). Erste Konzepte, Skizzen und Varianten entstehen. Dazu gehören Grundrisse, Ansichten und ggf. ein Lageplan, ergänzt um Kostenschätzungen.
- Entwurfsplanung (LP 3). Diese Phase erfordert detaillierte Recherche: Welche Materialien und Geräte werden benötigt? Wie hoch sind die Kosten? Welche Bauvorschriften gelten? Aus diesen Informationen wird ein Leistungsverzeichnis erstellt, das die benötigten Materialien und Arbeitskräfte spezifiziert.
- Genehmigungsplanung (LP 4). Erstellung der Bauantragsunterlagen, die als Grundlage für behördliche Genehmigungen dienen.
Vorbereitung (LP 5–6)
Die Vorbereitungsphase beginnt, sobald die Genehmigungsplanung abgeschlossen ist und die Ausschreibung vorbereitet wird.
- Projektmanager und Team bestimmen. Neben dem Projektleiter werden ein Vertragsadministrator, ein Bauleiter und ggf. ein Bauingenieur benötigt, um Planung, Dokumentation und Bauüberwachung zu gewährleisten.
- Ausschreibung und Mitwirkung bei der Vergabe (LP 6). Erstellung der Leistungsverzeichnisse, Einholung von Angeboten und Auswahl geeigneter Auftragnehmer.
- Baustelle untersuchen. Durchführung einer Standortanalyse, um soziale, klimatische und logistische Faktoren zu bewerten.
Beschaffung und Ausführungsvorbereitung (LP 7)
In dieser Phase werden die Bauleistungen vergeben und die benötigten Materialien und Geräte beschafft. Je nach Organisation kann dies durch den Generalunternehmer oder durch Subunternehmer erfolgen. Bestellungen dienen als vertragliche Vereinbarungen zwischen Käufer und Verkäufer.
Bauphase (LP 8)
Nun beginnt die eigentliche Bauausführung. Vorab sollten in einer Baubesprechung Arbeitszeiten, Materiallagerung, Qualitätskontrolle und Baustellenzugang geklärt werden. Das gesamte Team wird vor Ort eingerichtet.
Ein transparenter Zahlungsplan sowie klare Arbeitsaufträge sind notwendig, um Missverständnisse zu vermeiden und ein produktives Arbeitsumfeld zu schaffen. In dieser Phase übernimmt der Projektmanager die Objektüberwachung (Bauleitung), um Kosten, Termine und Qualität zu sichern.
Nach der Bauphase (LP 9)
Die letzte Phase entspricht der Objektbetreuung und Dokumentation. Ziel ist die geordnete Übergabe an den Bauherrn und die langfristige Funktionsfähigkeit des Gebäudes.
- Endabnahme und Rundgang über die Baustelle
- Bauendreinigung und Entfernung von Restmaterialien
- Einweisung des Eigentümers in die Nutzung der Anlagen
- Saisonale Tests unter verschiedenen Wetterbedingungen
- Übergabe von Bestandsplänen, Genehmigungen, Prüfberichten und Dokumentationen
Was ist Bauprojektmanagement-Software?
Bauprojektmanagement-Software organisiert die Planung, Terminierung, Ausführung, Ressourcen und die Bauberichterstattung von Bauprojekten. Sie rationalisiert den Prozess, steigert die Produktivität und sorgt gleichzeitig dafür, dass Zeit- und Budgetvorgaben eingehalten werden.
Bauprojektmanagement-Software wurde entwickelt, um Managern zu helfen, jede Phase ihrer Projekte zu steuern, indem sie unterschiedliche Teile organisiert und Routinen automatisiert, um Effizienz zu schaffen. Ein Bauprojektmanagement-Tool hält zudem die Stakeholder mit datenreichen Berichten auf dem Laufenden.
Aufgrund der vielen Dokumente, die zu einem Bauprojekt gehören, zählen auch Dateispeicherung und -verwaltung zu den zentralen Funktionen von Bauprojektmanagement-Software. Echtzeitdaten zur Förderung der Zusammenarbeit sowie zur Planung, Terminierung und Ressourcensteuerung sind ebenfalls wesentliche Funktionen.
Werkzeuge für das Bauprojektmanagement
So wie Sie die richtigen Werkzeuge zum Bau einer Struktur benötigen, brauchen Sie auch die richtigen Werkzeuge, um dieses Bauprojekt zu managen. ProjectManager bietet Projektplanung, Bauprojektplanung, Lieferantenmanagement im Bauwesen, Kostenmanagement in Bauprojekten und weitere Funktionen, die effizienteres und produktiveres Arbeiten ermöglichen.
Mit einer interaktiven Online-Bauprojektmanagement-Software wie ProjectManager wird Projektmanagement deutlich einfacher. Sie schaffen eine Plattform, auf der Teams zusammenarbeiten können, und das Zuweisen von Aufgaben sowie das Verfolgen des Fortschritts wird wesentlich leichter. Eine Bauprojektmanagement-Lösung sollte folgende Funktionen bieten:
- Cloud-basiert
- Gantt-Diagramme
- Teamplanung
- Dashboards
- Ressourcenzuweisung & -management
- Aufgabenlisten
- Stundenzettel
- Online-Dateispeicherung
- E-Mail-Benachrichtigungen
- Mobile App
Gantt-Diagramme
ProjectManager verfügt über einen Online-Gantt-Diagramm-Generator, der eine visuelle Zeitachse für Ihr Bauprojekt bereitstellt. Er erleichtert zudem die Bearbeitung von Bauzeitenplänen erheblich. Sie können die Aufgabenbalken einfach per Drag-and-drop verschieben, um Fristen zu ändern, und den tatsächlichen Fortschritt in Echtzeit verfolgen, da der Balken bei jeder Statusaktualisierung teilweise eingefärbt wird.

Achten Sie außerdem auf ein Gantt-Diagramm mit Aufgabenabhängigkeiten, sodass Sie abhängige Aufgaben wie die Lieferung von Stahl mit der Bauphase automatisch verknüpfen können. Auf diese Weise kennt jeder den Status der einzelnen Projektphasen und -aspekte. Gantt-Diagramme ermöglichen es Ihnen außerdem, den kritischen Pfad zu ermitteln, was entscheidend ist, um Ihr Projekt im Zeitplan zu halten.
Aufgabenlisten
Aufgabenlisten sind ein einfaches, aber sehr effektives Arbeitsmanagement-Tool für Bautrupps. Sie eignen sich hervorragend, um tägliche Arbeiten nachzuverfolgen oder für Teams, die tägliche Bautagebücher oder eine Mängelliste erstellen müssen. Mit den interaktiven Aufgabenlisten von ProjectManager können Sie Dateien teilen, Kommentare hinterlassen und Arbeit in Echtzeit an Teammitglieder zuweisen.

Dashboards
Die Überwachung der Projektausführungsphase ist entscheidend, damit das Projekt wie geplant verläuft. Dashboards für das Bauprojektmanagement bieten eine Übersicht auf hoher Ebene, sammeln Daten und wandeln diese Informationen in Diagramme und Grafiken um, die verschiedene Projektkennzahlen darstellen, um Sie auf Kurs zu halten.

Ressourcenmanagement
Die teamplanung und das ressourcenmanagement sind weitere wesentliche funktionen, die sie benötigen, um die verfügbarkeit, fähigkeiten, kosten und zuweisung ihrer arbeitskräfte und ihrer baumaterialien in echtzeit darzustellen.

Sie können auch ihre arbeitslast überwachen und kalender erstellen, um die arbeitszeiten der teammitglieder zu verwalten und zu wissen, wann sie abwesend sind, damit sie besser planen können. Außerdem hilft es, andere ressourcen und deren kosten nachzuverfolgen, wie zum beispiel mietkosten für baumaschinen, um ihre projekte im budget zu halten.
Zeiterfassungen
Eine weitere möglichkeit, die stunden ihres teams zu verwalten, sind zeiterfassungen. Ganz gleich, wo sich ihr team befindet – vor ort oder im büro – es kann seine zeiterfassungen schnell aktualisieren. Die abgabe erfolgt in sekunden, und manager können diese mit einem tastendruck einfach überprüfen und genehmigen. Sie können ihre teammitglieder auch mit automatischen e-mails daran erinnern, dass zeiterfassungen fällig sind.

Nicht nur ihr team, sondern auch die vielen lieferanten, die sie bei einem bauprojekt beschäftigen, können jederzeit und überall mit der cloudbasierten bauprojektmanagement-software von ProjectManager verwaltet werden. Sie können updates direkt vor ort senden, während sie deren fortschritt überwachen und kosten sowie leistung nachverfolgen.
Berichte
Die berichtsfunktionen gehen über das dashboard hinaus und konzentrieren sich auf projektabweichungen, aufgaben, kosten und mehr. Je besser ihre daten sind, desto besser ist ihr entscheidungsprozess. Deshalb benötigen sie ein berichtstool, das ihre informationen filtern kann, um genau das anzuzeigen, was sie sehen möchten, und diese außerdem gezielt für stakeholder aufbereitet.
Die bauprojektmanagement-software von ProjectManager ist cloudbasiert und bietet ihnen unbegrenzten speicherplatz für alle ihre dokumente – und bei einem bauprojekt fallen noch mehr dokumente an als bei ohnehin schon papierlastigen regulären projekten. Diese dateien können sie nach bedarf an jede kommunikation oder aufgabe anhängen und aktualisierungen nachverfolgen. Melden sie sich jetzt bei ProjectManager an und testen sie diese großartigen funktionen 30 tage lang kostenlos.
Arten von bauprojekten
Wenn es darum geht, bauprojektmanagement nach projektarten zu unterteilen, muss man auf die grundlagen zurückgreifen. Es gibt im allgemeinen drei arten von bauprojekten: gebäude, infrastruktur und industrie. Diese lassen sich weiter in wohnungsbau und nichtwohnungsbau unterscheiden.
Aus den drei allgemeinen bauarten lassen sich sieben unterkategorien ableiten.
- Landwirtschaft
- Wohnungsbau
- Gewerblich
- Institutionell
- Schwerer tiefbau
- Umwelt
Das bauprojektmanagement wird in 10 märkte unterteilt.
- Verkehr
- Erdöl
- Hoch- und Tiefbau
- Energie
- Industrie
- Wasser
- Fertigung
- Abwasser und Entsorgung
- Telekommunikation
- Gefährlicher Abfall
Wasserfall-Projektmanagement für Bauprojekte
Der Bau ist ein eher traditionelles Projekt, und die meisten Bauprojekte im Projektmanagement nutzen die Wasserfall-Methodik. Dies ist eine Technik mit klaren Meilensteinen, Aufgaben mit festen Fälligkeiten, Liefergegenständen und Erwartungen des Projektauftraggebers oder der Stakeholder. All dies wird in einem Zeitplan organisiert.
Der Wasserfallansatz bietet eine systematische Vorgehensweise, die sich für die meisten Bauprojekte eignet. Man kann keinen Wolkenkratzer bauen, ohne zuerst eine Grube auszuheben, um das Fundament zu schaffen, das ihn trägt. Wasserfall und Bauprojektmanagement passen so gut zusammen, weil beide ein sequenzielles Verfahren verwenden.
Der Begriff Wasserfall veranschaulicht den Ablauf der Methodik: Sie bewegt sich stufenweise nach unten in Richtung Fertigstellung. Jede Phase des Projekts führt den Prozess zum nächsten Punkt weiter, was mit den in Deutschland üblichen Projektabwicklungsmodellen wie der Einzelvergabe, der Generalunternehmervergabe oder dem Totalunternehmermodell übereinstimmt. Man kann kein Gebäude entwerfen, bevor die Anforderungen feststehen. Daher gilt im Wasserfallmodell wie auch in Bauprojekten: Es geht erst weiter, wenn der aktuelle Schritt abgeschlossen ist.
Der Vorteil für Bauprojektmanagement-Teams liegt darin, dass sie sich jeweils auf einen Aspekt des Projekts konzentrieren können. So entsteht in jeder Bauphase ein qualitativ hochwertiges Ergebnis. Außerdem bietet das Wasserfallmodell die nötige Detailgenauigkeit, um kleine Dinge nicht zu übersehen, die später im Projekt schwerwiegende Folgen haben könnten.
Einzigartige Herausforderungen im Bauprojektmanagement
Wie jedes Projekt hat auch das Bauprojektmanagement Hürden zu überwinden, von denen einige allgemein sind und andere spezifisch für das Bauwesen. Ein Beispiel sind undefinierte Ziele, die meist auf Kommunikationsprobleme zurückzuführen sind.
Ein weiteres Problem sind Änderungen im Projektumfang oder Scope Creep, was bedeutet, dass der Umfang über die ursprüngliche Planung hinauswächst. Dies belastet das Budget, daher müssen Änderungsaufträge sorgfältig geprüft werden, ob sich ihre Umsetzung lohnt.
Ein unzureichend qualifiziertes Team oder eines, das nicht über die erforderlichen Fähigkeiten verfügt, ist ein weiteres Problem, da Bauprojekte viele verschiedene Fachkenntnisse erfordern. Schulungen vor Projektbeginn sind daher entscheidend.
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg ist Verantwortlichkeit. Viele Teams arbeiten getrennt, aber gemeinsam am Gesamtziel des Projekts. Wenn jedoch Auftragnehmer oder Teammitglieder nicht bereit sind, Verantwortung für ihre Aufgaben zu übernehmen, leidet der gesamte Prozess. Starke Führung ist hier die Lösung.
Im Bauprojektmanagement ist Risikomanagement noch wichtiger als in anderen Projekten. Sicherheitsfragen bergen größere Gefahren als Risiken in anderen Projekttypen. Daher ist es entscheidend, mit dem Team Input zu sammeln und weitere Quellen zu recherchieren, um einen starken Risikomanagementplan zu entwickeln.
Selbst mit dem besten Risikomanagementplan werden Dinge schiefgehen, weshalb ein Notfallplan unerlässlich ist. Ein unklarer Plan verschlimmert die Situation jedoch nur.
Schlechte Kommunikation ist das Todesurteil für jedes Projekt, ebenso wie eine schwache Einbindung des Auftraggebers und der Stakeholder. Dies gilt für alle Projekte. Im Bauprojektmanagement muss zudem stets auf die Ressourcenzuweisung geachtet werden, da meist eine große Menge an Materialien und Geräten zu verwalten ist.